Die Kluft der DPSG im Wandel





Die ersten Kluften vor 1930


Nach der Gründung erster katholischer Pfadfindergruppen seit 1927,fand ein Jahr später das erste gemeinsame Reichslager statt, an dem Pfadfindergruppen aus verschiedenen Teilen Deutschlands teilnahmen und die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg als Vereinigung der katholischen Pfadfinder Deutschlands ausrufen wurde. Am 7. Oktober 1929 erfolgte in Altenberg die offizielle Gründung der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg. Eine einheitliche, verbindliche Regelung zu Kluft und Banner gab es damals erstmal noch nicht. Vielfach bestand die Kluft aus olivgrüne Hemden mit violetten Halstüchern.

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1930 bis 1934


1930 wurde mit dem Beschluss der (vorläufigen) Bundesordnung auch die Kluft verbindlich geregelt. Kluft und Abzeichen konnten ab 01.04.1930 von der Verkaufsabteilung im Jugendhaus Düsseldorf bezogen werden.
Zur Kluft gehörten aber damals nicht nur Klufthemd und Halstuch und ggf. noch der Gürtel, sondern praktisch die gesamte Oberbekleidung wurde geregelt. Dieses umfassende Kluftverständnis wurde erst über 50 Jahre später offiziell aufgegeben.
Es kam jetzt auch zum Aufbau von Wölflingsgruppen in vielen Stämmen. (Ob es auch schon eine regelrechte Wölflingskluft gab, ist mir nicht bekannt.)

-Klufthemd: olivgrün, 2 Brusttaschen, festgenähte Schulterstücke (=Schulterklappen), Lilienknöpfe auf Brusttaschen und Achselstücken; als Festtags-Klufthemd konnte auch ein weißes Hemd getragen werden.
-Halstuch Pfadfinder: kornblumenblau; später für Wölflinge, dreieckig, über dem Kragen getragen, Enden des Tuchs geknüpft (=Erinnerung an die Gute Tat), geflochtener Lederring (=Knoten)
-(ab spätestens 1933) Halstuch Wölflinge: grün, dreieckig, geflochtener Lederring (=Knoten)
-Hose: kurz, kniefrei (auch im Winter!), 2 Gesäßtaschen, gerade Seitentaschen, brauner Ledersamt für Fahrt und Lager/ schwarzer Rippelsamt (= Cord; auch "Rippensamt" geschrieben) für Heim und Fest
-Hut Pfadfinder: Pfadfinderhut, "bekannte englische Form"; schwerer brauner Filz, Rand versteift
-(ab spätestens 1933) Hut Wölflinge: Lagermütze/Wölflingsmütze, "bekannte Form" (Schiffchen!), olivgrün indanthren, Köper, mit grün-goldenen Streifen (Litze)
-Gürtel: 1931: Ledergürtel mit Lilienschnalle, dazu: Koppelträger, rechte Schulter, "bekannte Form"
1933: Leibriemen, 4 cm, mit Dornschnalle, 2 Karabiner verschiebbar, (kein Koppelträger)
-Strümpfe: 1931: grün, kniefrei; 1933: verschiedene Farbtöne, grau, braun, grün, blau meliert
-Schuhe: Fahrtenstiefel für Fahrt und Lager/ Stadtschuhe für Heim und fest
-Turnhose: grün
-Turnhemd: weißes Tricot mit Ärmeln
(Quelle: Schreiben der Landespfadfinderschaft Aachen angebl. Dezember 1931, in: http://de.wikipedia.org/wiki/DPSG; Preisliste des Jugendhauses Düsseldorf, Gültig ab 15.3.1933)


(Quelle für Foto: Georgspfadfinder in Deutschland; Düsseldorf; 1959)


Die Kluft der DPSG in der Nazi-Zeit bis 1939


Die Nationalsozialisten untersagten 1934 -vorerst noch regional- allen neben der HJ noch bestehenden Jugendverbänden das Tragen und Zeigen von Kluft, Banner und Abzeichen, das gemeinsame Wandern, jede öffentliche Sportausübung, die Errichtung von Ferien- und Zeltlagern und das geschlossene Auftreten in der Öffentlichkeit. So sollten die letzten Alternativen zu den NS-Jugendverbänden aus der Öffentlichkeit verdrängt werden. Im Folgejahr wurden die Verbote auf das ganze Reichsgebiet ausgeweitet.Bei offiziellen (kirchlichen) Veranstaltungen wurden daraufhin von den Mitgliedern der DPSG Festtags-Kluft getragen -weiße Hemden und schwarze Hosen - was nicht zu verbieten war.

(Quelle für Foto: Georgspfadfinder in Deutschland; Düsseldorf; 1959)


Ab 1937 wurden Landespfadfinderschaften durch die Gestapo zwangsweise aufgelöst. Es erfolgte 1938 die Umbenennung der DPSG in Gemeinschaft Sankt Georg. Weitere Landesverbände wurden aufgelöst. Einige Gruppen arbeiteten im Geheimen weiter, oft getarnt als religiöse Arbeitsgemeinschaften, Messdienergruppen oder Kulturkreise.



1939 bis 1945


Am 6.Februar 1939 wurde dann der Katholische Jungmännerverband mit seinen Gliederungen Sturmschar und DPSG endgültig aufgelöst und ihr Vermögen beschlagnahmt. Bis 1945 blieb die DPSG verboten. Trotzdem fanden mancherorts weiterhin noch Gruppenstunden im Geheimen statt.



1945 bis 1957


Sofort nach Kriegsende, teilweise noch in den Kriegsgefangenenlagern, erfolgte 1945 die Neugründung vieler Pfadfindergruppen auf örtlicher Ebene. Durch den 1946 erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg einberufenen Bundesthing wurde eine neue Bundesordnung beschlossen. Der Verband nannte sich noch Gemeinschaft Sankt Georg, weil die Alliierten mit einer Lizenz für Pfadfinder zögern. In der amerikanischen Besatzungszone durfte ab 1947 wieder Kluft getragen werden: die grünen Hemden und blauen Halstücher der Vorkriegszeit. Und ab Mai 1948 nannte sich der Verband offiziell wieder Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg.
Im April 1949 beschloss das 9. Bundesthing in Marienstadt die neue, alte Pfadfindertracht.



(Bildquelle: Stammesarchiv Marburg. Hier handelt es sich aber um einen Jungpfadfinder mit grünem Halstuch)

-Klufthemd: olivgrün, 2 Brusttaschen, Schulterklappen, Lilienknöpfe auf Brusttaschen und Schulterklappen
-Halstuch: kornblumenblau, dreieckig, über dem Kragen getragen, Enden des Tuchs geknüpft (=Erinnerung an die Gute Tat), geflochtener Lederring (=Knoten);
-Hose: im Sommer: kurz, kniefrei, 2 innere Gesäßtaschen, gerade Seitentaschen, schwarzer Rippelsamt; im Winter: schwarze Skihose; Lederhose kann getragen werden
-Hut: Pfadfinderhut, ohne Sturmband
-Gürtel: Ledergurt mit Dornenschnalle(1952)/ Ledergürtel mit Koppelschloss der DPSG (1957)
-Jacke: schwarze Stoffjacke, eng im Bund, 2 innere Brusttaschen
Strümpfe: Kniestrümpfe, grau
(Quelle: Georgspfadfinder, 1952; Kuratenhandbuch, 1957)


(Quelle für Foto: Die große Fahrt, 5/1957)



Wölflingskluft:
-Klufthemd: blaues Wölflingshemd
-Halstuch: grün
-Hose: schwarzer Rippelsamt
-Hut: grüne Wölflingsmütze
Pullover: dunkelblauer Wölflingspullover
Strümpfe: Kniestrümpfe, grau
(Quelle: Kuratenhandbuch, 1957)


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(Bildquellen: Stammesarchiv Marburg; Die große Fahrt, Ausgabe unbekannt)


Akelakluft:
-Bluse: hellgrau
-Halstuch: blau
-Rock: hellgrau
-Jacke: hellgrau
(Quelle: Kuratenhandbuch, 1957)

(Quelle für Foto: Stammesarchiv Marburg)




1957 bis 1965


Noch das Mai-Heft 1957 der Großen Fahrt erläuterte ganzseitig mit Bildern und Text die Kluft von 1949.
Im selben Jahr beschloss allerdings das 17.Bundesthing in Hardehausen die Einführung einer neuen Bundestracht, die dann in Ausgabe 7/8, 1957 als die große Überraschung des Bundesthings gefeiert wurde...
Die alte, grüne Kluft durfte aber noch für zwei Jahre weiter getragen werden.


(Bildquelle: Stammesarchiv Marburg)



-Klufthemd: sandfarben (ohne Aluknöpfe, offener Kragen, zwei Brusttaschen, Schulterklappen
-Halstuch: für Jungpfadfinder, Pfadfinder,Ritter und Führer: stahlgraues Dreieckstuch, mit Knoten, braunes Leder, dreifach geflochten
-Hose: Winterhose: Kord, rauchgrau, Trenkerschnitt, 2 schräge Vordertaschen, 1 Gesäßtasche mit Klappverschluss, Gürtelschlaufen, lederne Bundverschlüsse (1960/61 erstmals in Knabengrößen);
(Quelle für Foto: unbekannt)

Sommerhose: Ripsmoleskin/ Zeltstoff, rauchgrau, 2 leicht schräg gestellte Vordertaschen,2 Gesäßtaschen mit Klappverschluss,Gürtelschlaufen, Beinlänge: eine Handbreit über dem Knie
-Roverhosen (Regelung 1962): "bisherige" kurze Sommerhose/ "bisherige" Knickerbocker/ lange graue Hose aus dem Rüsthaus (keinesfalls Führerkleidung!)
-Hut: Pfadfinderhut, brauner Filz, mit Hutband und Hutriemen aus Leder -Rovermütze (spätestens ab 1962): anthrazitfarbene Baskenmütze
-Gürtel: dunkelbraunes Leder, 2 Ringe, 1 Karabinerhaken, Schloss aus gebranntem Messing mit Bundeslilie
-Strümpfe: Winterstrumpf: Kniestrumpf, mercerisiert, Streifenmuster, grau; "Kluftstrumpf": graue Wolle, Streifenmuster
Schuhe: kräftige Halbschuhe, braun
-Pullover: graue Wolle, V-Ausschnitt
(Quelle für Foto: Rüsthauskatalog; 1960/61)

-Anorak: Popeline, rauchgrau, 2 Vordertaschen mit Reißverschluss, doppelziehbarer Mittelreißverschluss, anknöpfbare Kapuze,einknöpfbares Winterfutter
(Quelle für Foto: unbekannt)


-Winterbluse: imprägnierter Wollstoff, grau, klurzer Kragen, Schnitt ähnlich der bretonischen Seemannsjacke
-knöpfbare Winterjacke: Wollstoff, grau, Form und Schnitt wie Winterbluse, verdeckte Knopfreihe vorne, gefüttert
(Quelle: Rüsthauskataloge)



Wölflingskluft:
(Bildquelle: Stammesarchiv Marburg)


-Klufthemd: blau, 1 Brusttasche, kurze Ärmel; ab 1961? stahlgrau, 1 Brusttasche, lange Ärmel
-Halstuch: grün; ab 1961? rostorange; mit Knoten, braunes Leder, dreifach geflochten
-Hose: (=Pfadfinderhosen) Winterhose: Kord, rauchgrau, Trenkerschnitt, 2 schräge Vordertaschen,1 Gesäßtasche mit Klappverschluss, Gürtelschlaufen, lederne Bundverschlüsse (1960/61 erstmals in Knabengrößen); Sommerhose: Ripsmoleskin/ Zeltstoff, rauchgrau, 2 leicht schräg gestellte Vordertaschen,2 Gesäßtaschen mit Klappverschluss,Gürtelschlaufen, Beinlänge: eine Handbreit über dem Knie
-Mütze: blau, Wollstoff, knitterfreier Mützenschirm; ab 1961 anthrazitfarbene Baskenmütze
-Pullover: marineblaue Wolle, runder Halsausschnitt
-Gürtel: dunkelbraunes/ schwarzes Leder, 2 Ringe, 1 Karabinerhaken, Schloss mit Bundeslilie
-Strümpfe: graue Wolle, Streifenmuster


Akelakluft:

(Quelle für Foto: Rüsthauskatalog, 1964)



(Quelle für Foto: Georgspfadfinder in Deutschland, Düsseldorf, 1959)


-Klufthemd: silbergrauer Popeline, lange oder kurze Ärmel, ohne Brusttaschen und Schulterklappen (Im Rüsthaus war die fertige Bluse aber auch der Stoff mit Schnittmuster erhältlich.)
-Halstuch: stahlgrau; mit Knoten, braunes Leder, dreifach geflochten
-Rock: grauer Wollflanell; 1964 auch grauer Trevira (Im Rüsthaus gab es die Stoffe zu kaufen. Der Schnitt war ursprünglich freigestellt, 1964 wurde aber auch ein Schnittmuster angeboten.)
-Gürtel: graues Wildleder, Dornschnalle
-Jacke: grauer Wollflanell (Im Rüsthaus gab es dafür den Stoff zu kaufen. Der Schnitt war freigestellt.)
-Anorak: schwarz und grau( 1961:blau), Popeline, mit Kapuze, zum Wenden
-Mütze: (freigestellt) anthrazitfarbene Baskenmütze

Leiterkluft: 1961 wurde eine besondere Führerkluft eingeführt.

(Quelle für Foto: unbekannt)


-Sport-Sakko: einreihig, mit 4 Knöpfen, 2 aufgenähten Seitentaschen, 2 Innentaschen, sportliche Schulterpartie, halber Gürtel, reine Schurwolle, rostmelange
-Klufthemd: (=normales Pfadfinderhemd) sandfarben (ohne Aluknöpfe, offener Kragen, zwei Brusttaschen, Schulterklappen
-Halstuch: stahlgrau/Woodbage-Halstuch; mit Knoten, dreifach geflochten
-Rundbundhose: lang, ohne Umschlag, 2 schräggehaltene Seitentaschen,1 Gesäßtasche, schmaler Stoffgürtel,reines Kammgarn, grau
-Mütze: anthrazitfarbene Baskenmütze
(Quelle: Rüsthauskataloge, 1960/61 und 1964, Ordnung des Verbandes, 1961)




1965 bis 1971


Auf dem 25.Bundesthing 1965 in Münster wurden weitgreifendeKluftänderungen beschlossen: Der Hut wurde abgeschafft, diePfadfinderlilie erhielt eine neue Form. Außerdem gab es keine spezielle Leiterkluft mehr.

-Klufthemd:

sandfarben, offener Kragen, lange Ärmel, Schulterklappen, eine Brusttasche (links) mit anknöpfbarem Riegel
-Halstuch: Dreieckstuch (erst ab Versprechen zu tragen), Knoten aus braunem Leder, 3-fach geflochten; Jungpfadfinder: blau, Pfadfinder:rostbraun; (KIM-Sippen: weinrot); Jungrover/Rover: keins (!); Führer/Leiter: stahlgrau oder Woodbadgehalstuch mit Woodbadgeknoten und Schnur
-Hose:

Sommerhose: kurze Hose/Shorts, anthrazit, feiner Rippelsamt, 2 Taschen, 1 Gesäßtasche, mit Schlaufen für Gürtel Winterhose: lange Hose, anthrazit, feiner Rippelsamt, 2 Flügeltaschen, 1 Gesäßtasche, mit Schlaufen für Gürtel/ Kniebundhose, anthrazit. feiner Rippelsamt, 2 Taschen, 1 Gesäßtasche, mit Schlaufen für Gürtel
-Hut: Baskenmütze mit Kunstlederstirnband, anthrazitgrau, Mützenabzeichen
-Gürtel: schwarzes Leder, mit 2 Ringen mit Karabinerhaken, Gürtelschloss aus gebranntem Messing mit Kreuzlilie
-Strümpfe: mittelgraue Kniestrümpfe /bei Kniebundhose: mittelgraue Kniebundstrümpfe
-Pullover: bräunlicher Melangeton, V-Ausschnitt, lange Ärmel
-Anorak: anthrazit, 2 waagerechte Vordertaschen mit Reißverschluss, "angeschnittene Kapuze"
-Lagerhose: schwarz, Baumwollkreton
-Lagerhemd: mit Ärmelansatz (=T-Shirt), königsblau, mit weißem Aufdruck des Emblems "Weite Horizonte"
-Zivil: auf Zivilanzug tragen alle Mitglieder der DPSG mit Versprechen die (neuen) silberne Anstecklilie

Wölflingskluft (ab 1964):

(Quelle für Foto: unbekannt)

-Klufthemd: stahlgrau, 1 Brusttasche, offener Kragen, lange Ärmel
-Halstuch: dunkelorange, Dreieckstuch, Knoten aus braunem Leder, 3-fach geflochten
-Hose: (=Pfadfinderhosen) Sommerhose: kurze Hose/Shorts, anthrazit, feiner Rippelsamt, 2 Taschen, 1 Gesäßtasche, mit Schlaufen für Gürtel Winterhose: lange Hose, anthrazit, feiner Rippelsamt, 2 Flügeltaschen, 1 Gesäßtasche, mit Schlaufen für Gürtel/ Kniebundhose, anthrazit. feiner Rippelsamt, 2 Taschen, 1 Gesäßtasche, mit Schlaufen für Gürtel
-Mütze: Baskenmütze, anthrazitgrau, Mützenabzeichen
-Gürtel: (braunes) schwarzes Leder, 2 Ringe mit Karabinerhaken, Gürtelschloss aus gebranntem Messing mit Kreuzlilie
-Wölflingspullover: marineblau, Wolle, runder Halsausschnitt, ggf. Wolfskopfaufnäher auf der linken Seite des Pullis
-Strümpfe: graue Kniestrümpfe

Akelakluft (= weitgehend Akelakluft von 1952):
-Bluse: hellgrauer Popeline, lange oder kurze Ärmel, ohne Brusttaschen und Schulterklappen
-Halstuch: stahlgrau oder Woodbadgehalstuch mit Woodbadgeknoten und Schnur
-Rock: grauer Wollflanell (Form und Schnitt freigestellt)
-Gürtel: graues Wildleder, Dornenschnalle
-Jacke: grauer Wollflanell (Form und Schnitt freigestellt)
-Anorak: grau, Popeline, mit Kapuze
-Mütze: anthrazitfarbene Baskenmütze(freigestellt)
(Quelle: Große Fahrt, 9/1965; Verwaltungshandbuch 1966)




1971 bis 1983


Das neue sandfarbene Klufthemd hatte in der Version für Jungen fast die gleiche Form wie heute. Die weibliche Version der Kluft -für Leiterinnen und Mädchen eingeführt- hatte dieselbe Farbe, aber einen etwas abgewandelte Form: offene und unten abgerundete Taschen, unterer Rand der Bluse mit anderem Schnitt). Im Prinzip war das Hemd jedoch jetzt erstmals für alle Mitglieder der DPSG einheitlich.


-Klufthemd: sandfarben, 2 Brusttaschen, mit Schulterklappen
-Halstuch: Wölflinge: rostorange/ ab ca 1978 orange; Jungpfadfinder: blau, Pfadfinder: rostrot/ ab ca 1978 grün; Rover: keins (!); Leiter: Woodbadgehalstuch mit Woodbadgeknoten und Schnur/ stahlgrau
-Hose:"sandfarbene" (eher tabakfarben) Cordhose; für Leiterinnen wahlweise auch "sandfarbener" (eher tabakfarben) Rock
(Quelle für Foto: Die Pfadfinderkluft, Düsseldorf, 1978)


-Mütze: anthrazitfarbene Baskenmütze
-Gürtel: schwarzer Ledergürtel, Schloss mit Lilie



Die (vorerst) letzte Veränderung ab 1983


Zum 1.1.1983 wurde das neue Klufthemd eingeführt, das bis heute getragen wird. Das Hemd war weiterhin sandfarben und hatte denselben Schnitt, wie sein Vorgänger. Allerdings fehlten nun die Schulterklappen. Die hatte man abgeschafft, um sich damit den Kluften der anderen Verbände aus dem RDP und RdP anzugleichen. Mit den Schulterklappen wurden auch die Leiterstreifen abgeschafft.
Die offiziellen Bestandteile der Kluft waren ab jetzt nur noch:
-Klufthemd: sandfarben, 2 Brusttaschen, ohne Schulterklappen
-Halstuch mit Knoten: Wölflinge: orange; Jungpfadfinder: blau, Pfadfinder: grün; Rover: rot; Leiter: steingrau/ Woodbadgehalstuch mit Woodbadgeknoten und Schnur
-Gürtel: Pfadfindergürtel, schwarz, Gürtelschloss silbern mit DPSG-Lilie
Empfohlen, aber nicht verbindlich: -Hose: Cordhose, lang/ kurz, beige; für Frauen/Mädchen wahlweise auch Rock, beige -Lagerhemd: kurzer/ langer Arm, mit Sonderaufdruck, verschiedene Farben
(Quelle: Unsere Pfadfinderkluft, Dezember 1982; Verwaltungshandbuch 1983)


"Der Verband bietet zusätzliche Artikel an, die zur Kluft getragen werden können, die aber nicht zur offiziellen Kluft zählen." (Bundesvorstand der DPSG (Hg.): Unsere Pfadfinderkluft; Düsseldorf, Dezember 1982) Dazu gehörten unter Anderem Pfadfinderhosen, Pullis, Lagermützen und T-Sirts. Insbesondere bei T-shirts, Pullis und Mützen gibt es seit den 90ern die Tendenz, für jede Stufe und zu jedem größeren Anlass neue Teile im Rüsthaus anzubieten. Die Artikel sind meist originell und greifen den aktuellen Zeitgeschmack auf, was die Kluft ja so schnell nicht kann. Sie machen Kleidungsstücke, die auch im Alltag getragen werden können, zu einer Webefläche für die DPSG und sind außerdem auch sicher gutes Merchandising. Diesen Bereich aber vollständig darzustellen (oder zu sammeln) sprengt inzwischen jeden vernünftigen Rahmen.

(Quelle für Foto: Rüsthauskatalog online, 2007)


Im Jahre 1992 wurde in der DPSG eine Umfrage zur Kluft gestartet. Dabei konnte sich keine andere Kluft-Farbe oder Form gegen die aktuelle Kluft durchsetzen. 1993 wurde die Kluft daher von der 55. Bundesversammlung in ihrer (jetzigen) Form bestätigt. "Fast in jedem Jahr gab es aber Anträge von Bezirken, die Halstücher zu ändern oder den Hut wireder einzuführen. Das endete im Jahr 2000 in einer großen Kluftdebatte. Es gab verschiedene Vorschläge: Klufthemd in Stufenfarben, gelbes Leiterhalstuch. Schließlich wurden Mitgliederbefragungen durchgeführt. ... Bundesweit wurden vom Wölfling aufwärts alle befragt, ob das Klufthemd wieder grün oder n un rot werden oder sandfarben bleiben soll. Ergebnis wieder einmal: Alles soll so bleiben, wie es ist. Die 63. Bundesversammlung 2001 in Duderstadt beschloss, dass die alte "kluftordnung" wieder, also weiter gelten soll. Danach hatte offensichtlich keiner mehr Interesse an einer Diskussion über eine mögliche Veränderung der Kluft, es gab seitdem keine Anträge mehr zum Thema Kluft." (Köhler, A.: "... doch die Pfadfinderkluft zog er nicht aus." 99 Jahre Pfadfinderkluft)






© R. Brohl, 2007/2008/2009/2022
(Korrekturen/Ergänzungen/Anregungen/Fotos bitte an richardbrohl@web.de)
Letzte Änderung: 2011/09/25 17:43:28.877776 GMT+2